23. Juli 2025
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Wieder über 100 Einbürgerungen in 2024

Neues Staatsangehörigkeitsrecht sorgt für Antragswelle – Verwaltung spricht von langen Wartezeiten

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Castrop-Rauxel – Nach einem deutlichen Einbruch im Vorjahr ist die Zahl der Einbürgerungen in Castrop-Rauxel im Jahr 2024 wieder auf über 100 gestiegen. Insgesamt 107 Personen erhielten im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft – ein Anstieg von fast 60 Prozent gegenüber 2023, als nur 68 Einbürgerungen registriert wurden.


Dieser Zuwachs ist jedoch nicht allein Ausdruck effizienter Verwaltungsarbeit, sondern vor allem Folge gesetzlicher Veränderungen auf Bundesebene. Das neue Staatsangehörigkeitsrecht, das am 26. Juni 2024 in Kraft trat, erweitert die Anspruchsberechtigung deutlich. Vor allem die grundsätzliche Zulassung der doppelten Staatsbürgerschaft hat nach Einschätzung der Stadtverwaltung zu einem spürbaren Anstieg der Anträge geführt.


„Das bedeutet einen erheblichen Mehraufwand“, erklärte Beigeordneter Michael Eckhardt in einer Sitzung des Betriebsausschusses 1 Anfang Mai. Die Zahl der anspruchsberechtigten Personen sei stark gestiegen – nicht nur in Castrop-Rauxel, sondern bundesweit. Viele Antragstellende würden die Möglichkeit zur Einbürgerung nun wahrnehmen, da sie ihre bisherige Staatsangehörigkeit nicht mehr aufgeben müssten.


Die Folge: In der Stadt mit rund 75.000 Einwohnern liegen derzeit rund 1.000 unbearbeitete Einbürgerungsanträge vor. Die Verwaltung spricht offen von möglichen Wartezeiten von mehreren Jahren – abhängig von der Priorisierung und der Verfügbarkeit von Personal.


„Wir haben zwar zusätzliche Stellen geschaffen, aber die reichen nicht aus, um den Bedarf bürgernah abzudecken“, so Eckhardt. Inzwischen prüfe man, ob nicht auch Sachbearbeitende des mittleren Dienstes eingesetzt werden könnten. Die Personalplanung sei jedoch angesichts knapper Haushaltsmittel und Fluktuation in der Belegschaft schwierig.


Dennoch zeigt sich die Stadt bemüht, dem Rückstau entgegenzuwirken. Seit April finden wieder Einbürgerungsfeiern im Rathaus statt. Allein in jenem Monat erhielten 13 Menschen aus vier verschiedenen Nationen ihre Urkunden – ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Verfahren wieder Fahrt aufnehmen.


Langfristiger Trend uneinheitlich


Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt ein Auf und Ab: Während 2022 noch 104 Personen eingebürgert wurden, sank die Zahl 2023 auf nur 68. Hintergrund: Im Jahr 2023 wurde im Kern nur bis April eingebürgert – danach fehlten Sachbearbeiter, um weitere Einbürgerungen vornehmen zu können. In den Jahren davor bewegten sich die Werte meist zwischen 50 und 80. Die aktuellen Zahlen für 2024 markieren nun den höchsten Stand seit Jahren – trotz der nach wie vor schwierigen organisatorischen Lage.


  • Quelle(n): CASNews & IT.NRW

Autor

Nils Bettinger

Nils Bettinger

Gründer und Redaktionsleiter.
Hält den Kopf für alles hin.

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